1. Einführung
MPEG Audio Layer 3 (MP3) - Das Zeitalter der digitalen Audiotechnik
In den 90er Jahren stellt die digitale Audiotechnik eine bahnbrechende Innovation dar,
die professionelle Heimstudios, Software-Synthesizer, digitale Effekte und vieles mehr ermöglicht.
Es wurde Zeit, neue Kompressionsverfahren zu entwickeln, um den steigenden Verbrauch an
Computerressourcen einzudämmen. 1994 entwickelte das Fraunhofer Institut für Integrierte
Schaltungen (Fraunhofer-IIS) in Erlangen eine neue Audiokompressionstechnik, die
auf einem sogenannten psychoakustischen Modell basiert, das bei einer durchschnittlichen
Reduzierung der Dateigröße um den Faktor 10.0 höchste Musikqualität gewährleistet.
Derartige "Perceptual Audio Coding"-Verfahren genannte Techniken unterscheiden sich
deutlich von den herkömmlichen verlustfreien Kompressionsmethoden. Kurz gesagt, werden
bei dieser Art der Kompression die für das menschliche Gehirn und Gehör nicht
wahrnehmbaren Töne einfach aussortiert.
Seither ist der MPEG Audio Layer 3 (kurz MP3) das dominierende neue Format für den
Vertrieb und die Weiterleitung qualitativ hochwertiger Musik im Internet. Und
seit auch Plattenfirmen begonnen haben, die Werke ihrer Künstler im MP3-Format online
zu verkaufen, und Hardware-Hersteller MP3-Abspielgeräte in der Machart eines Walkmans
für die musikalische Unterhaltung unterwegs anbieten, wurde ein neues Kapitel in der
Geschichte der digitalen Audiotechnik eröffnet, das gleichermaßen interessant wie
vielversprechend ist.
2. Das Zeitalter des digitalen DJs - MJ
Die MP3-Kompressionstechnik hat auch die Art und Weise verändert, wie die Konsumenten mit Musik umgehen.
Da es nunmehr möglich ist, eine durchschnittlich 100 CDs umfassende Sammlung auf lediglich 10 MP3-CDs
unterzubringen oder sie auf Festplatte zu speichern, ist Musik im allgemeinen bedeutend zugänglicher
geworden, und auch die Variationsmöglichkeiten sind vielfältiger.
3. Minimale Systemanforderungen
Zwei MP3-Dateien gleichzeitig zu dekodieren und zu mischen erfordert eine beträchtliche Prozessorleistung,
wenn es richtig gemacht wird.
Wir empfehlen folgende Mindestsystemkonfiguration:
- Pentium 166 MHz MMX oder kompatibel
- Windows 95/98 oder Windows NT (ab Version 4.0)
- Soundkarte
16-Bit-HighColor(65.000)-Grafiktreiber
4. Installation/Deinstallation
Installation unter Windows 95, Windows 98 und Windows NT (ab Version 4.0):
Legen Sie die CD-ROM in Ihr CD-ROM-Laufwerk, und aktivieren Sie den Befehl Ausführen ... im Start-Menü.
Schreiben Sie im folgenden Dialogfeld in die Befehlszeile d:\setup.exe (wenn Ihr CD-ROM-Laufwerk das Laufwerk d: ist).
Klicken Sie auf OK, und folgen Sie den Installations-Anweisungen.
Anschließend wird Ihrem Start-Menü der Eintrag D-Lusion Sound Systems sowie das zugehörige MJ-Icon hinzugefügt.
Deinstallation des Programms:
Sollten Sie Ihr MJ-Programm jemals deinstallieren wollen (obgleich wir uns keinen Grund dafür vorstellen könnten),
wählen Sie in der Systemsteuerung das Icon Software, und wählen Sie hier im Register
Installieren/Deinstallieren das Programm aus. Im Anschluß daran wird die Deinstallation durchgeführt.
5. Schnellstart - Get the Music pumpin'
Wenn Sie den MJ zum erstenmal starten, erscheint das Soundkarten-Setup-Dialogfenster auf dem Bildschirm, und zwei
Musikstücke werden automatisch geladen und abgespielt. Schon ist alles vorbereitet, damit Sie Ihren eigenen Mix
herstellen können.
Der Cross-Fader (der Rollbalken mit der Beschriftung "mix") ist standardmäßig in der Mitte positioniert.
Wenn Sie ihn ganz nach links schieben, werden Sie feststellen, daß Sie lediglich hören, was auf Deck A abgespielt wird.
Passen Sie die Lautstärke an, und wenden Sie sich dann dem BPM-Fader zu. Wenn Sie den Regler nach oben bzw. nach
unten bewegen, werden Sie feststellen, daß sich die Geschwindigkeitseinstellung des Titels deutlich verändert.
Laden Sie nun den zweiten MP3-Track, und spielen Sie ihn in Deck B ab. Beobachten Sie die BPM-Anzeige am linken
Deck, und versuchen Sie, ihn durch Verstellen des zugehörigen BPM-Faders an das Niveau des rechten Decks anzupassen.
Ziehen Sie nun den Mix-Fader langsam zur Mitte. Sie sollten jetzt beide Titel gleichzeitig hören.
Wenn zwar beide Decks auf gleicher Geschwindigkeit laufen, die Titel aber dennoch leicht asynchron abgespielt
werden, klicken Sie einfach auf die Pfeilschaltflächen unterhalb des jeweiligen Decks, um dem entsprechenden Song einen
leichten "Schubs" in die gewünschte Richtung zu geben. Hervorragend! Sie sind schon kräftig dabei, selbst zu mixen!
Achtung: Im Verzeichnis "Songs" auf der Programm-CD finden Sie diverse Songs im MP3-Format, die für private Zwecke
genutzt werden können.
Auch die von DJ SMILEY speziell für den MJ kreierten Songs dürfen nicht kommerziell eingesetzt werden.
6. Soundkarten Setup
Bevor Sie MJ zum erstenmal benutzen können, müssen Sie Ihr Soundkarten-Setup überprüfen.
Das Setup befindet sich im Windows-Menü, das Sie erreichen, wenn Sie den links oben im MJ-Fenster
befindlichen Button anklicken.
Sound Output (Ausgabegerät)
Gibt an, welcher Audiotreiber für die Sound-Erzeugung in MJ verwendet wird.
windows wave mapper (Windows Wave-Mapper)
Das Wave-Mapper-Audiogerät, das Windows benutzt, um Audiogeräte anzusteuern.
Verwenden Sie diese Option, wenn Sie unter Windows mit häufig wechselnden Soundkartentreibern arbeiten.
windows mme soundcard driver (Windows-MME-Soundkartentreiber)
Der Soundkartentreiber, der bei Ihrer Soundkarte mitgeliefert wurde.
directx sound interface (DirectX-Sound-Interface)
Die DirectX-Soundkartentreiber. Um eine optimale Leistung Ihres Systems zu gewährleisten,
sollten Sie nach Möglichkeit diesen Treiber verwenden. Die DirectX-Treiber
für Ihre Soundkarte sind direkt bei Ihrem Händler oder bei Microsoft erhältlich.
Bitte stellen Sie sicher, daß DirectX auf Ihrem System installiert ist, bevor Sie diese Option wählen.
Frequency (Frequenz)
Die Mixing-Frequenz für die erzeugten MJ-Sounds. Um CD-Qualität zu erzielen, sollten Sie eine Frequenz von
44.1 kHz verwenden, es sei denn, Ihre Soundkarte unterstützt diese Frequenzhöhe nicht oder Sie wollen es sich
selbst schwermachen.
Resolution (Auflösung)
Die Auflösung der erzeugten Audiodaten. Normalerweise 16 Bit.
Buffersize (Puffergröße)
Die Puffergröße bestimmt die Größe des Ausgabepuffers. Je kleiner die Puffergröße, desto
kürzer die Reaktionszeit zwischen der Positionsveränderung des Reglers und der entsprechenden Auswirkung
auf die Sounderzeugung. Leider hängt diese Einstellung stark von dem verwendeten Soundkartentreiber ab. Wenn
die Puffergröße zu gering ist, kann es bei der Soundausgabe unter Umständen zu einem stotternden Geräusch beim
Abspielen Ihrer MP3-Songs kommen. In diesem Fall sollten Sie die Puffergröße auf die kleinstmögliche Einstellung setzen,
bei der kein stotterndes Geräusch mehr zu hören ist.
Stereo (Panorama)
Hier können Sie auswählen, ob die Ausgabe der Musik in Mono/Stereo erfolgt.
7. Anzeigeelemente
Die Hauptanzeige besteht aus zwei Bereichen:
In der oberen Bildhälfte sehen Sie die beiden MP3-Decks.
In der unteren Hälfte des Bildschirms werden die Steuerelemente angezeigt, z. B. der Lautstärkeregler, der Positionsregler etc.
Das Soundkarten-Setup, Informationen zu den Dialogfenstern und mehr stehen in dem Steuerungsfenster zur Verfügung, das
Die aktivieren können, indem Sie den Button in der oberen linken Ecke des MJ-Fensters anklicken.
Die im MJ-Fenster sichtbaren Elemente werden im folgenden näher erläutert:
mp3 decks (MP3-Decks)
Die beiden MP3-Decks befinden sich im oberen Teil des Bildschirms. Beide können MP3-Dateien mit Sampling-Rates von
128 kBit und 44.1 kHz abspielen. Jedes Deck weist folgende Steuerelemente auf:
time display (Zeitanzeige)
Gibt in der oberen Hälfte des Decks die verbleibende Abspieldauer der aktuell abgespielten Datei an.
bpm display (BPM-Anzeige)
Gibt im unteren Teil des Decks den ermittelten BPM-Wert (beats per minute) an. Diese Angabe ist sehr hilfreich,
um beide Decks auf dieselbe Geschwindigkeit einstellen zu können.
Anmerkung: Die genaue Ermittlung des BPM-Werts gestaltet sich sehr komplex. Der in MJ verwendete Algorithmus ist
weit von der Perfektion entfernt, allerdings halten wir ihn, was House-Music und andere eindeutig beatlastige
(bass-orientierte) Sounds angeht, für recht zuverlässig. Dennoch sollten Sie nicht allzuviel davon erwarten,
wenn Sie mit Breakbeat-, Jungle- und Trash-Metal-Sounds arbeiten.
pitch slider (Geschwindigkeitsregler)
Jedes Deck besitzt einen eigenen Geschwindigkeitsregler, der die Geschwindigkeit von 50% bis 200% regelt.
Wenn Sie den Regler mit der rechten Maustaste anklicken, springt er automatisch auf die 100%-Position.
load button (Laden-Schaltfläche)
Die Laden-Schaltfläche sieht wie ein gewöhnlicher Eject-Taster auf Ihrem CD-Player oder Tape-Deck aus. Klicken Sie
ihn an, um einen neuen Track in das jeweilige Deck einzuladen.
Nudge buttons (Spul-Schaltfläche)
Die Spul-Schaltflächen befinden sich unterhalb der beiden Decks. Ihr Zweck ist es, einen Track, der die
richtige Geschwindigkeit, aber den falschen Synchronversatz aufweist, stückweise vorwärts bzw. rückwärts zu spulen,
um lästige Bassdrum-Doppelungen zu vermeiden.
Crossfader (Cross-Fader)
Der Cross-Fader zwischen den beiden Decks regelt das Mischverhältnis der einzelnen Decks im Audioausgabe-Stream.
Befindet sich der Fader ganz links, bedeutet dies eine Ausgabe von 100% links und 0% rechts, steht der Regler in der
Mitte, erfolgt die Ausgabe zu 50% links und zu 50% rechts usw.
play controls (Wiedergabesteuerung)
Im unteren Teil des Fensters befinden sich verschiedene Wiedergabe-Steuerelemente für jedes Deck.
Songname (Name des Titels)
Zeigt den Titel der aktuell abgespielten Datei an.
deck volume (Decklautstärke)
Mit dem vertikalen Schieberegler läßt sich die Lautstärke für jedes Deck einstellen. Dies ist sehr hilfreich, um
verschiedene Dateien auf dasselbe Lautstärkeniveau zu setzen.
music controls (Musiksteuerung)
Vielleicht kommen Ihnen diese Steuerelemente bekannt vor, da Sie sie schon von den Audiogeräten Ihrer Stereoanlage her
kennen. Hierbei handelt es sich um "Rückwärts spulen", "Wiedergabe", "Stopp", "vorwärts spulen". Ihre Funktion erklärt
sich von selbst.
progress bar (Fortschrittsanzeige)
Die vertikale Fortschrittsanzeige unterhalb der Musiksteuerelemente visualisiert die aktuelle Song-Position. Sie
können die Position verändern, indem Sie den Positionszeiger verschieben oder die gewünschte Position anklicken.
Während eine Datei geladen wird, gibt der Positionszeiger die Dekodierungsposition an.
8. Tips für den Live-Einsatz
Ihren Live-Mix können Sie entweder über die PC-Lautsprecher ausgeben oder über den Line-Out-Ausgang Ihrer Soundkarte
direkt an einen Verstärker weiterleiten, um beispielsweise einen Party-Raum live zu "beschallen". Um Ihren Mix
dauerhaft festzuhalten, empfiehlt es sich, den Line-Out-Ausgang Ihrer Soundkarte mit dem Line-In-Eingang Ihres
Tape-Decks (bzw. Kassettenrecorders) oder mit einem anderen Aufnahmegerät zu verbinden. Ihr live eingespielter Mix
kann so problemlos über das Aufnahmegerät aufgezeichnet werden.
9. Fragen & Antworten
Frage: Ich höre störende Knacksgeräusche, wenn ich einen zweiten Titel abspiele. Was ist los?
Antwort: Ihr System scheint zu langsam zu sein, um diese hochentwickelte Software einsetzen zu können, oder Ihr Soundkartentreiber ist zu alt. Aber Sie können versuchen, diesen Fehler zu beheben, indem Sie die Puffergröße im MJ-Soundkarten-Setup erhöhen.
Auf jeden Fall empfehlen wir Ihnen, die DirectX-Soundtreiber zu verwenden, da diese eine weitaus bessere Latenz bieten. Dazu müssen Sie DirectX natürlich zunächst auf Ihrem System installieren.
Frage: Meine Soundkarte arbeitet bei anderen Programmen fehlerlos, aber wenn ich dieses Programm starte, erhalte ich die Fehlermeldung "can not open output device". Was mache ich falsch?
Antwort: Wir haben dieses Programm unter Verwendung verschiedener Soundkarten und -treiber getestet, aber einige ältere oder sehr seltene Soundkartentreiber sind nicht mit dieser Software kompatibel. In diesem Fall sollten Sie sich die neueste Version Ihres Soundkartentreibers bei Ihrem Händler besorgen oder DirectX installieren.
Frage: Wo finde ich das Soundkarten-Setup-Dialogfenster?
Antwort: Es ist in Ihrer Windows-Systemsteuerung versteckt. Klicken Sie den Button in der linken oberen Ecke des MJ-Fensters an, und wählen Sie hier das Soundkarten-Setup aus.
Frage: Es scheint, als ob einige Dateien nicht sauber abgespielt werden. Woran liegt das?
Antwort: Möglicherweise besitzen sie das falsche Dateiformat. MJ unterstützt ausschließlich MPEG-Audio-Layer-3-Dateien mit einer Sampling-Rate von 128 Bit und 44.1 kHz.
Frage: Die BPM-Erkennung arbeitet nicht richtig und weist bei einigen Titeln deutliche Schwankungen auf. Ist das ein Bug?
Antwort: MJ arbeitet mit einer sehr schnellen BPM-Erkennungsroutine, die auf einem stochastischen Modell basiert. Dennoch funktioniert sie nicht bei allen Stücken richtig. In der Regel arbeitet die BPM-Erkennung natürlich bei House- und Techno-Stücken mit einer klaren Bassdrum am zuverlässigsten.